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Ein Chinchilla sollte niemals alleine gehalten
werden. In Freiheit leben sie in Familienverbänden zusammen, deshalb sollte man
ihnen auch in Gefangenschaft einen Kollegen mit dazu geben.
Ein Einzeltier zu halten ist nur akzeptabel, wenn man sich täglich MEHRERE
Stunden mit dem Tier beschäftigt.
Chinchillas dürfen nicht zusammen mit anderen Tieren (z.B. Hasen,
Meerschweinchen, Vögeln oder Hamstern) in einem Käfig gehalten werden.
Vögel, Meerschweinchen und Hasen sind tagaktive Tiere, die das Chinchilla in
seinem Lebensrhythmus extrem stören würden.
Wenn man ein Chinchilla mit einem Hasen oder Meerschweinchen in einem Käfig
halten würde, dann könnte das Chinchilla zwar auf die höheren Sitzbretter
ausweichen, aber zum unterschiedlichen Lebensrhythmus kommt auch noch das
Problem mit dem Futter. Vom reichhaltigen Futter der Meerschweinchen oder
Kaninchen bekäme das Chinchilla Verdauungsstörungen.
Hamster hätten zwar den gleichen Rhythmus wie das Chinchilla, sind jedoch
absolute Einzelgänger was auch sie für die gemeinsame Haltung mit ihm
ausschließen.
Wenn man seinem Chinchilla einen Spielgefährten geben will, so ist es immer noch
am besten und artgerechtesten, wenn man ihm ein zweites Chinchilla in den Käfig
setzt. Eigentlich sollte man sich bereits von Anfang an zwei Tiere zulegen.
Beim täglichen Auslauf lauern in der Wohnung
vielfältige Gefahren für das Chinchilla. Diese gilt es vorab zu erkennen und
möglichst zu beseitigen.
Da man ein Chinchilla ja nicht erziehen bzw. dressieren kann ist es besonders
wichtig, die Wohnung "chinchillasicher" zu machen, da es ansonsten zu schweren
Verletzungen bzw. sogar zum Tod des Tieres kommen kann. Chinchillas sind wahre
Künstler, sie klettern z.B. zwischen dem schmalen Spalt zwischen Wand und
Schrankwand mühelos bis ganz nach oben. Auch scheuen sie sich nicht vor hohen
Sprüngen, was mitunter sehr gefährlich sein kann. Da sie auch so schnell
herumlaufen und überall hinspringen besteht auch die Gefahr, dass man nicht
schnell genug reagiert und dann ein Tierchen tritt oder sich versehentlich
draufsetzt. Deshalb sollte man, wenn man seinen Tieren Auslauf gewährt, immer
obervorsichtig sein und lieber ein zweites Mal nachsehen, bevor man etwas tut
Freilauf:
Es ist unbedingt erforderlich ein Zimmer vor
dem ersten Auslauf „Chinchilla-Sicher“ zu gestalten und vor das, was einem lieb
und teuer ist, Nageschutz anzubringen.
Nageschutz und Chinchillasicherung sind sehr
wichtig, denn bei seinen Aktivitäten gerät ein Chinchilla, ähnlich wie ein
Kleinkind, ständig in Gefahr.
Hier einige Beispiele:
- versehendliches Treten/Draufsetzen,
einklemmen im Schranktüren oder Zimmertüren
- Elektro-Schock beim Annagen stromführender
Kabel
- Vergiftung, Verätzung durch fressen von
Reinigungsmittel/Seife oder Zimmerpflanzen
- Verstopfung durch verschluckte Stoffreste
oder Plastik
- Ertrinken in der Kloschüssel, Putzeimer,
Waschbecken, Badewanne
- Sturz aus dem Fenster, im Treppenhaus oder
von Schränken
- Stecken bleiben hinter Schränken, in Spalten,
zwischen Türen
Käfig
Ein Chinchilla-Käfig kann niemals zu groß
sein!!! Die kleinen Gesellen sind dermaßen springfreudig, so dass sie sich über
einen Käfig, der groß ist umso mehr freuen.
Wer sich handwerklich betätigen will, der kann selbst einen Käfig bauen (z.B.
einen Schrank oder eine Schrankwand umbauen), wer weniger begabt ist, der kann
auch einen Chinchilla-Käfig im Zoogeschäft kaufen. Dieser sollte dann aber auch
möglichst groß sein.
Egal ob man
selbst einen Käfig baut oder einen kauft, man sollte folgende Dinge beachten:
- Der Käfig darf nicht in der Zugluft stehen
- Der Käfig sollte an einer Wand stehen.
Denn wenn man dauernd drum herum läuft,
wird das Chinchilla nervös
- Wenn man ein einzelnes Tier oder ein Pärchen im Käfig hält, so sollte man ein
Schlafhaus hinein tun. Sollten die Tiere in einem Käfig gehalten werden, so ist ein zweites
Schlafhaus ratsam, damit sich die Tiere auch mal aus dem Weg gehen können
- Man sollte im Käfig in verschiedenen Höhen Sitzbretter anbringen, damit die
Chinchillas schön springen können. Die Sitzbretter sollten aus unbehandeltem
Holz (z.B. Fichte) sein
- Chinchillas lieben Kletteräste. Diese sollten von ungespritzten Obstbäumen
oder Fichten stammen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Äste nicht
harzen !!!
- Heuraufen sollten in nicht in einem
Chinchillakäfig angebracht werden! Die Kleinen kommen fast überall durch und
leider auch mit dem Kopf durch die Stäbe einer Heuraufe. Dabei kann es zu
ernsten Situationen führen, wie man in dem Bild gut sehen kann. Wir haben es
zum Glück gleich gesehen und konnten unseren Chini befreien. Nicht
auszudenken, wenn er in Panik geraten wäre und niemand ihm geholfen hätte.
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